Einsamkeit. Ein so schweres Wort.
Zeit nur mit dem eigenen Selbst zu verbringen und die Stille zu empfangen, die sich um uns herum ausbreitet, ist für manche Menschen kaum zu ertragen. Sie werden von der Einsamkeit erdrückt und fühlen sich verlassen, ungeliebt oder ausgeschlossen. Sie sehnen sich nach der Gesellschaft von Anderen und empfinden die Einsamkeit als etwas Bedrohliches.
Und dann gibt es Menschen, die aus der Einsamkeit ihre Kraft ziehen. Die Stille ist wie der Duft des Frühlings. Es fühlt sich an, als ob das Leben selbst ihnen die Hand reicht und sie dazu einlädt zu fliegen – in die grenzenlose Freiheit.
Einsamkeit ist der Zustand, der sich einstellt, wenn unsere Seele die Ruhe findet mit uns sprechen zu wollen. Und ist man darauf nicht vorbereitet, so kann ein Blick in unser Innerstes bedrohlich wirken. Denn all die Emotionen und Gedanken, Erinnerungen und Träume liegen darin verborgen. Doch wer mit sich selbst und seinem Leben im Reinen ist, der empfindet den Blick in die eigene Seele, wie das nach Hause kommen nach einer langen Schifffahrt über ein sturmgepeitschtes Meer.
Dinge geschehen und Dinge vergehen. Entscheidungen werden getroffen und die Resultate liegen vor unseren Füßen. Manchmal sehen wir einen Scherbenhaufen, dessen kleine Stücke immer noch Fragmente dessen widerspiegeln, das uns einst etwas bedeutet hat. Und manchmal sehen wir Glück in reinster Form, wie der Blick auf eine sonnenbeschienene, von bunten Blumen gesäumte Wiese in einem verlassenen Tal.
Entscheidungen sind unumgänglich. Sie sind ein Teil des Lebens. Und genauso können wir uns dazu entscheiden, das anzunehmen was uns ausmacht, uns selbst zu lieben und dankbar für das Geschenk zu sein, das wir in uns tragen. Ein Geschenk, das nicht mit Worten beschrieben werden kann. Es kann nur gefühlt werden.
In der Einsamkeit greift dieses Geschenk nach uns und lässt uns voller Ehrfurcht ins Leben blicken.
Vielen Dank für’s Lesen! Lass gerne einen Kommentar unter dem Beitrag da.
Vielleicht interessiert dich auch mein Text „Vergessen„.
