In den Flüssen, Seen und Moorlandschaften des malerischen Schottlands leben die Kelpies. Das Fell dieser zumeist als tiefschwarz beschriebenen Pferde glänzt über dem muskelbepackten Körper der Wesen.

Die Schönheit der Kelpies verzaubert die Betrachter. Wie von einem Bann belegt, können sie gar nicht anders, als dem sanften Wiehern der majestätischen Wesen zu gehorchen.

Für die, die Herren ihrer Sinne bleiben, zeigen sich die Kelpies in einer täuschend menschlichen Gestalt um an die Menschen heranzukommen, die sich unachtsam in der Nähe eines solchen Gewässers aufhalten.

Sollte jemand den Kelpies verfallen und zu nah an die Wasserkante treten, so werden sie von den Wesen ergriffen und in die Tiefen Fluten gezogen, um dort ertränkt zu werden.

Es existieren die verschiedensten Variationen von Erzählungen über die Kelpies und wie sie ihre Opfer anlocken. So wird in einigen Versionen beschrieben, dass der Rücken der Pferde mit einer klebrigen Substanz behaftet ist, um diejenigen, die auf den Pferden reiten wollen festzuhalten und mit in die Tiefen des Gewässers zu nehmen.

Andere Erzählungen besagen, dass die Kelpies sogar komplette Landschaften vortäuschen können oder ganze Stürme entfesseln und riesige Schiffe ins Verderben stürzen.

Wenn sie in menschlicher Gestalt erscheinen, soll es immer noch Hinweise auf ihre wahre Natur geben. So können sich Algen in den Haaren befinden oder Wasser in den Stiefeln.

Auch das Verwandeln in andere Tiere, wie Vögel oder Hunde ist ihnen möglich.

In machen Regionen erzählt man sich, dass die Kelpies einsame Seelen sind, die nach Gesellschaft suchen. Und hat ein Mensch angebissen, offenbart er seine wahre Gestalt und zieht sein Opfer in sein nasses Grab.

Sogar andere Tiere, überwiegend Pferde können Opfer der Kreaturen werden.

Doch es gibt auch Versionen, in denen die Kelpies als Beschützer der Natur beschrieben werden. Dort heißt es, dass sie sich nur dann zeigen, wenn die Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist und ihre Anwesenheit eine Art Warnung ist. Sie können somit als Strafe erscheinen, um die Menschen daran zu erinnern, die Natur zu respektieren.

Spannende Zusatzinfos über den Mythos der Kelpies

Als Symbol für die Gefahren der Gewässer und die nicht zu unterschätzende Macht der Natur, warnen die Mythen über die Kelpies die Menschen auch indirekt vor den gefährlichen Versuchungen des Lebens.

Die Tatsache, dass in den meisten Versionen der Erzählungen über Kelpies Kinder die Opfer der Wesen sind, sie durch die Gestalt niedlicher Ponnys angelockt und ins Wasser gezogen werden, könnte darauf hindeuten, dass besonders Kinder anfällig für die Gefahr der Täuschung sind. Außerdem könnte vermutet werden, dass die Geschichten erzählt werden, um die Kinder von gefährlichen Gewässern fern zu halten. In manchen Versionen heißt es sogar, dass die Kelpies sich vom Blut der Kinder ernähren.

Man kann verschiedene Schlüsse aus diesem Mythos ziehen. Z.B. sollte man nicht alles glauben, was einem erzählt wird, nur weil es von einer schönen Gestalt ausgesprochen wurde… Und so gibt es zahlreiche Interpretationsformen für diesen Mythos, die bis heute ein fester Bestandteil der schottischen Folklore sind.

Als Land mit einer beachtlichen Menge verschiedenster Gewässer, ist Schottland ein Land voller Mythen und Geheimnissen rund um Seen, Flüsse und Moorlandschaften. Jedoch erstrecken sich die Mythen fern ab der Gewässer auch in die kleinsten Winkel dieses faszinierenden Landes. Wer weiß schon, an welchen Geschichten evtl. ein Funke Wahrheit dran sein könnte… oder vielleicht sogar mehr?

Wer Lust bekommen hat, die verschiedensten Mythen auf eigene Faust zu erkunden, der findet alle nötigen Tipps für eine Reise nach Schottland auf Deutsch auf der Seite visitscotland.com.

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Foto von Walter Frehner auf Unsplash (Symbolbild)