Ist es nicht bemerkenswert, wie viele Gedanken durch uns treiben ohne von den Verursachern bemerkt zu werden? Vielleicht wären sie des Bemerkens Wert und nicht nur ein Stiller Teilhaber, verdeckt vom Schweigen. Vielleicht wird nach dem Aufdecken das Entdeckte zu einem Wert den wir endlich bemerken?

Der Alltag treibt uns manchmal so schnell voran, dass unsere Zeit gestohlen erscheint… Wo sind die Jahre geblieben? Und wer sind wir mit den Jahren geworden? Sind wir stehen geblieben und sind unsere Träume gestorben?

Oder sind wir vielleicht gar nicht mehr der Mensch, den wir sehen, wenn wir durch den Nebel der vergangenen Zeit hindurch schemenhaft uns selbst beim Schmieden zusehen? Wie wir in der heißen Glut des Verlangens unsere geistigen Artefakte schmieden um unsere Träume zu erstürmen?

Vielleicht sind die Träume von damals nur ein Pinselstrich auf einem leeren Blatt Papier gewesen… Völlig unberührt fokussiert sich der Betrachter auf den kleinsten Strich und blendet die Leere der Möglichkeiten aus.

Doch während unser Geist noch immer von der Intensität der ersten Linien geprägt ist, wurde mit den Jahren ein Gemälde daraus. ein Kunstwerk voller Möglichkeiten, Erlebnissen Trauer und Freude. Ein so facettenreiches Leben, wie die Farben selbst. Und so gleiten die ersten Linien hinein in eine Welt voller ineinandergreifender Zahnräder aus seelischer Berührungen.

Jedes Leben, das uns begegnet, jedes Lächeln, jedes grimmige Gesicht, jedes „Guten Morgen“, jede fehlende Umarmung, jeder Trost und jedes Verständnis malen unser Leben, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Dein Leben, dein Lächeln, dein grimmiges Gesicht… dein „Guten Morgen“ und deine fehlende Umarmung, dein Trost und dein Verständnis, sind Teil des Lebens eines anderen Menschen.

Meistens können wir gar nicht sagen, wie vielen Menschen wir am Tag begegnet sind. Doch der gegenseitige Einfluss ist das was zurückbleibt, wenn Seelen einander streifen…