Vergänglichkeit ist ein von Trauer begleitetes Wort. Und sprechen wir es aus, ist es bereits vergangen.
In zahlreichen Gedichten, Erzählungen und Gesprächen dieser Welt, wird die Vergänglichkeit zum Thema. Die Angst vor dem Ende, lässt uns die Vergänglichkeit fürchten.
Wenn wir durchs Leben gehen, lassen wir mit jedem Schritt ein Stück Zeit zurück. Wir hinterlassen sie in unseren Spuren im Sand oder auf dem matschigen Wanderweg, den wir gerade nach einem heftigen Regenschauer entlang gehen. Jede Handlung, jedes Wort, jeder Schritt und jede Erfahrung wird vergehen, sobald sie ins Zentrum unserer Wahrnehmung tritt.
Die Vorfreude auf etwas, wird oft von dem Wissen um die Vergänglichkeit getragen. So wie der Wind nicht zu greifen ist, so ist es auch die Zeit nicht. Doch es gibt etwas. Still, subtil und doch so gewaltig, dass es Herzen wie wild zum Pochen bringt. So mächtig, dass das Glück in uns wie Licht explodiert. So unvorstellbar groß, dass es die Welt am Leben hält… Die Erinnerung.
Wir erinnern uns an Situationen, an geliebte Menschen. Wir denken an wunderbare Momente und an herzzerreißende Abschiede. Unsere Erinnerungen sind so mächtig, dass sie uns Momente noch einmal zurück geben. Ihre Kraft ist so gewaltig, dass sie die Gesetze der Welt auf den Kopf stellt und die Vergänglichkeit zum Quell tausender Gefühle macht. Der Geruch von Flieder durchströmt unsere Seelen, während wir zurück an den Frühling denken. Wenn wir der Vergangenheit gedenken, schenkt sie uns ein Lächeln auf dem Gesicht oder ein Kribbeln im Bauch. Und manchmal fallen auch Tränen der Trauer aus unseren Herzen in den Staub der Zeit.
Vergänglichkeit ist wahr. Die Vergangenheit ist für unsere Körper nicht mehr zu erreichen. Gnadenlos hinfort geweht mit dem Wind des Lebens, ist sie wie verdampfender Regen, der einem durstigen Menschen direkt vor den Füßen auf den heißen Stein fällt und als Nebel in die Welt aufsteigt.
Doch die Verbundenheit unserer Seelen zum Universum macht es möglich, all die in die Welt gewehten Momente zu ergreifen, zu betrachten, zu erfühlen. Wir sind mehr als das scheinbare Selbst, was wir im Spiegel betrachten. Wir sind mehr als die Angst etwas zu verlieren. Wir sind verbunden. Mit der Welt und mit der Zeit. Wir sind verbunden mit der Vergänglichkeit.
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Sooo gut, Rainer! 👏
Ein wahrhaft magischer und kraftvoller Text.
Vielen Dank Hannah! Freut mich sehr, dass er dir gefällt🙏